Die Steinkirche Scharzfeld liegt im Westharz zwischen Herzberg und Bad Lauterberg.
Von der Parkmöglichkeit erreicht man sie über einen gewundenen Weg, der sich bis auf den kleinen Hügel erstreckt. Bei Regen ist es glitschig. Also am besten feste Schuhe anziehen.
Die Höhle selbst hat ein mystisches Ambiente. Wann immer man dort vorbeischaut, entdeckt man Kerzenreste von denen, die dort ihre Rituale abgehalten haben.
Bei Ausgrabungen fand man Spuren aus der Zeit zwischen 15.000 und 8.000 v. Chr. Ab dem 9. Jahrhundert diente die Höhle als Kirche. Daher stammt eine in den Fels geschlagene Kanzel am Eingang. Auch eine Nische wurde so bearbeitet, dass daraus ein Altar entstand. Zur Zeit der christlichen Nutzung war der Höhleneingang mit einem Vorbau mit Dach verschlossen, wie Dachziegelreste belegen.
Heutzutage scheint sie eher von Heiden besucht zu werden. Christliche Symbole sind nicht mehr präsent oder ich habe sie nicht wahrgenommen.
In jedem Fall besuche ich sie gerne immer mal wieder, weil sie in meinen Augen ein Kraftort ist.
Der Platz davor, von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Natur rundherum hat, diente als Grabstätte für etwas 100 Menschen, die meist in Holzsärgen begraben wurden. Ein Steinsarg war aber auch zu finden.
Davon merkt und sieht man heute nichts mehr. Was geblieben ist, ist die innere Ruhe, die man empfindet, wenn man die Höhle betritt. Sie ist hell und freundlich, und doch mystisch, denn man spürt die Vergangenheit.
Wir haben Kerzen entzündet, als wir sie besuchten. Meist ist man dort alleine – gerade bei schlechtem Wetter. Sie kostet keinen Eintritt, ist nicht touristisch erschlossen und kann rund ums Jahr besucht werden.
Laut Wikipedia gibt es auch eine Legende mit einer Hexe: In der höhlenartigen Steinkirche soll in heidnischer Zeit eine alte und weise Frau gelebt haben, die wahrscheinlich als Wahrsagerin Ratsuchenden geholfen hat.
Eines Tages hat sie ein Mönch in schwarzer Kutte in Begleitung fränkischer Krieger vertrieben haben. Ein Einhorn soll sie vor ihren Verfolgern geschützt haben. Die Frau schloss sich der Hexengemeinde an. Danach sei der schwarze Mönch in einem Erdloch verschwunden, was zur Entdeckung der Einhornhöhle führte, die ebenfalls im Harz zu finden ist.